Jürgen Lodemann
Schriftsteller, Filmemacher

Rumänien und Türkei und -

Ins Abendland (September 2015)

Weiß jemand, wem im September 2015  diese Aufnahme gelang?















Papst Gregor der Große (6. Jahrhundert):


Wo ist das Volk.

Die Knochen sind zerkocht,

das Fleisch verzehrt,

alle Pracht erloschen.

Es brennt das leere Rom



FUNDSTÜCKE IN RUMÄNIEN - 2017















Im Kloster Moldovitsa in Rumänien. Vor dieser Bilderwand hält er sein eigenes Fotogerät zurück und sagt, sowohl ein Totalfoto

als auch ein Einzelbild würde hier keinen zutreffenden Eindruck wiedergeben - da hat ein Dritter das Bild gemacht.

Das war der Mann mit der Sonnenbrille hier unten auf der Terrasse, unter dem Turm von Schäßburg, dito in Rumänien.















Und dann?  Siebenbürgen - - - - - -


Unser Hotel war in dem Bild unten rechts hinter der Kirche, unter dem weißen Turm, am Waldhang.

Kronstadt (Brasov), das Bild rechts oben ist geknipst von dem clever erstiegenen Hausberg herab, und zwar von den haushohen Buchstaben BRASOV, und die  sieht man wiederum auf dem Bild hier drunter,  oben am Gipfel -













Links "Arpi", schwarzer Rucksack, ohne Hut, dreisprachig, wunderbar kundig und nie unpolitisch, leitete uns zwei Wochen durch sein Siebenbürgen


Unten Andrang in Bran, in einer der vielen Burgen in Sachen Dracula. In dieser hier regierte noch im 20. Jahrhundert "ordnungsgemäß" Rumäniens König Ferdinand. Die Burg wurde genutzt für den Film "Tanz der Vampire".















































Hinter diesen Mauern sicherten sich fromme Leute gegen Türken oder Tartaren. Auf Heiligenbildern sieht man die Heiden, die Jesus zusetzen, braun oder schwarz: "Mohren"



Unten Sibiu, "Hermannstadt".  Seit hohem Mittelalter "deutsch" besiedelt. Auch Sibiu/Hermannstadt ist auf Anhieb zu lieben

 

Zur Unterstadt:












Ab dann in die Karpatendörfer, tief hinein ins gewittrige Transsilvanien:


unten, noch mal und größer, das Augen-Dach:








hier kam Cioran zur Welt


Oben: Schutz gegen die Karpathen? -

Unten ein Reitersmann mit FOLLOW  ME und mit Flötenkunst


Eingeladen bei einer "einfachen" Bäuerin. In ihrem Garten die besten Tomaten der Welt, die größte, gewogen: 800 Gramm



Dann, als letzte Stadt der vielfältigen Rundfahrt durchs runde Rumänien, das prächtige Temeschburg oder Timisouara (deutsch Sprechenden begegnet man fast nirgends mehr). Timisouara mit großem Opernhaus und mit Bauten vom Ende des 19. Jahrhunderts, putzt sich wunderbar heraus mit großen Plätzen und Straßen nur noch für Fußgänger - 2021 ist Timisouara "Europas Kulturhauptstadt".

Fast wie einst die Lynchs im irischen Galway, auch in Timisouara setzt der Rumäne von heute auf  Roma antiqua - siehe oben rechts.


Gipfel ist dann das Innere der orthodoxen Kathedrale





















Sommer 1945. Freiburgs Hauptstraße

 











Wie in der Krupp-Stadt Essen ("Waffenschmiede des Reiches"), so fuhren auch  in Freiburgs Hauptstraße die ersten Straßenbahnen schon im Sommer 1945. Beide Straßen - in Freiburg wie Essen - hießen soeben noch "Hitlerstraße". Die in Essen war noch nicht ganz so gut aufgeräumt wie die Freiburger.

Für mich als Neunjährigem war der Drache sehr real nach Essen gekommen, hatte aber auch in Essen das Münster stehen gelassen, wie in Freiburg. Das Essener ist sogar viel älter als das in Freiburg. In Essen blieb aber auch die Synagoge stehen, ein enormer Kuppelbau, massiv, im maurischen Stil. Den hatte die brandschatzende Feuerwehr 1938 trotz aller Mühen nicht anzünden können.


Wie berauscht knipse ich von meinem Freiburger Balkon die Region, aus der er kommen würde, der Atomdrache Fessenheim. Mit  phantastischen Sonnenuntergängen, mit Wolkentheater, in den Schatten Kirchtürme. So könnte er kommen, der  Doppelprozessor Fessenheim, heute Endlager, nur 18 Kilometer neben der Stadt mit 220 000 Einwohnern
 


"Ein Wetter steht grad über der Erd. Wann's nur ins Württembergische fährt.

Denn tät es sich bei uns entladen, dann hätten wir, weiß Gott, Hagelschaden."

Diesen schlauen Herzenswunsch bastelte 1840 Johann Gottlieb Biedermeier (Ludwig Eichrodt), und den sage ich gern auswendig bei Lesungen. Hier aus "Schwarzwaldgeschichten", im Sommer 2011 im "Sonnenhof" im Stadtteil "Vauban". Gelächter schon nach dem Wort "...fährt".





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Im katholischen Freiburg und Schwarzwald läuft seit je viel Weltbewegung. Man glaubte hier früh gern und viel, zum Beispiel,

dass ein Herr Amerigo nicht log, als der behauptete, er hätte die Neue Welt entdeckt.

Und so notierte auch der berühmte Freiburger Kartograph Waldseemüller 1507 auf seiner ersten kugeligen Weltkarte das Wort "AMERICA".

Links das zwölfblättrige Abbild, aus der Badischen Zeitung herausgeschnitten und um einen Tennisball gewickelt.

Jedenfalls notierte Waldseemüller 1507 auf seiner Weltkarte dort, wo nun ein erstes Stück "Neue Welt" zu zeichnen war (heute "Florida") zum ersten Mal das Wort "America". Frei nach diesem Herrn Amerigo. Drum trägt seitdem der ebenfalls stets weltbewegende und glaubensstarke Kontinent "Amerika" seinen Namen. Weil einer in Freiburg glaubensstark aus einer Lüge den Namen machte für ein weltweites Faszinosum.







Wenn ich diese Zeile sehe aus dem März des Jahres 1848, wird's mir melancholisch. Geschrieben wurde das also im Jahr des europäischen Revolutionsversuchs, eines deutschen. Dies ist ein Ausschnitt aus der Partitur zur unbekannt gebliebenen Freiheitsoper aus dem Jahr 1848.

Von jenem am Anfang dieser Homepage vorgestellten romantischen Theatermusiker. Sehr rasch fühle da auch ich mich als Altachtundvierziger. Bei den Noten handelt es sich um eine Zeile auf Seite 23 seiner Partitur, da geht es in einer Art Vorspiel zu REGINA (Text und Musik von Albert Lortzing) um den ersten Arbeiterstreik, der je auf eine Bühne hätte kommen sollen, und der im 19. Jahrhundert prompt nie draufkam, fast auch nicht im zwanzigsten. Ungefälscht uraufgeführt erst am 13. März 1998 in Gelsenkirchen, Regie: Peter Konwitschny.

Der Text hier: "... viel.  beschloßen ißt, zu Ende sei die Knechtschaft und die Türannei! wir werden ... " - die beiden letzten Worte "wir werden", die gehen auf dem nächsten Blatt so fortgesetzt: (wir werden) "Recht uns jetzt verschaffen, wenn nicht mit Worten, dann mit Waffen.".

Auch in Freiburg hab ich versucht, Interesse für die Freiheitsoper zu wecken. Hab darüber mehrere tausend Seiten publiziert ("Lortzing", "Nora", "Salamander"), aber es wird halt mehr geschrieben als gelesen. Hab wohl auch die Freiburger Theaterleitung nur erschreckt. Lortzing gilt als unpolitisch. Basta, "beschloßen ißt". Lortzing war der erste Opernmacher, der seine Text selber schrieb. Schreibt der hier das "ist" so seltsam als "ißt", weil das damals halt so geschrieben wurde? Schon als Kind hatte der oft Grund, ans Essen zu denken, 14jährig war er zum Beispiel in Freiburg, wo er zum erstenmal auf einer Bühne stand (und dann auf anderen Bühnen noch weitere fast zehntausend Mal).

Und es heißt, kurz nach 1848 sei er verhungert, in jeder Weise. Danach wurden seine komisch romantischen Spielopern aus dem "Vormärz" (VOR dem März 1848) gut hundert Jahre lang auf den deutschsprachigen Bühnen die meistgespielten Opern. Die Leute liebten sie. Sind heute aber fast unbekannt. Sind ja unpolitisch.












Selbst das noch immer opernverliebte "Frei"burg ignoriert Opernsachen als Freiheitssachen. Zum Beispiel in dem Sommer, in dem junge Leute sich die Freiheit herausnahmen, auf einem ungenutzten Grundstück im Stadtteil Vauban eine lustige Kistenburg zu bauen und darin zu wohnen, da kam um vier Uhr in der Nacht ein Lindwurm aus der Stadt, kamen tausend Polizisten mit Ramm- und Räumgeräten. Und einen vollen Tag lang (obwohl die jungen Leute schon am Abend zuvor ihre lustige Burg verlassen hatten) blieben die 5000 Bewohner im "Vorbildviertel" Vauban eingekesselt. Selbst die Straßenbahn, die sonst alle sieben Minuten mit der Stadt verbindet, kam nicht mehr durch.

Auch Frei-Burg hat halt Probleme mit Frei-Sein. Und mit Freiheitsopern.

Das ist in Freiburg wieder kaum anders als in Essen, wo vormals Äbtissinnen das Sagen hatten und heute ein Bischof ("Homosexualität ist Sünde", sagt der), lange auch die Stahlfirma Krupp und Bergbau-Chefs.

Auf der Haupt- oder Hitler-Straße sieht man heute als einzige Kunst ein Krupp-Denkmal und ein Reiterstandbild (den Sockel siehe hier unten). Diesen bronzenen Reitersmann im Rauschebart, den weihten Stadt und Stahlfirma 1906 dem ersten Kaiser Wilhelm, der bekanntlich (siehe die Bücher "Salamander" und "Fessenheim") seit 1848 Demokratie stahlhart verhindert hatte, 1848 mit Volksmord, "Kartätschenprinz" nannten ihn die Berliner.



Kartätschen sind Sprenggranaten, am 18. März 1848 zerrissen sie in Berlin mehr als 300 Freiheitsbewegte. Wilhelm I und II jedenfalls besorgten der Stahlfirma kräftig Aufträge, verhalfen Essen zum Aufstieg, da wurde Essen größer als Frankfurt, Leipzig, Stuttgart oder Düsseldorf, war nicht nur die Krupp-Stadt, sondern auch Europas größte Bergbau-Stadt.

Was will da ein einzelner Protestler. Wenige Minuten nach diesem Foto kamen im Jahr 1990 Streifenwagen. Ordnungsbeamte belehrten mich, ich verstieße gegen "Versammlungs-Vorschriften".  Versammlungen müssten angemeldet werden . "Wo denn ist hier eine Versammlung?" hab ich noch fragen können, "ich bin doch allein."

 Doch meine bösen Wörter in Großbuchstaben, die räumten sie weg und erstatteten Anzeige.




Im westlichsten Europa, im irischen Galway läuft so was trotz uralter katholischer Aufsicht viel lockerer. Hier zeige ich mit Freundin Mave bei einem Straßenfestival zweifellos ungebührliche Gesten.

Der nördliche Teil Irlands ist ja nach wie vor und fast englische Kolonie und nach dem Brexit erneut.In Galway kam aber statt der Polizei  der örtliche "Galway Advertizer" und interviewte mich. Der Wortlaut steht  auf Seite 1 dieser Homepage.



Dieter (rechts) und Hermann sind zwei von denen, die mit mir am Essener "Helmholtz" das Abi machten, 1956. Dieter war Klassen-Primus. Hermann (Bergmannssohn) war der Beste in Latein. Hier stehen sie 2011 in Xantens wunderbar verspiegeltem römischen Museum. Dieter wurde Doktor-Ing und Professor an der TU Darmstadt, Spezialität Hochspannung, in Darmstadt zeigte er uns 2010 knallige künstliche Blitze. Hermann wurde Studienrat für Latein. Und als mir 1999 klar  war, dass der "Drachentöter" Siegfried Latein gekonnt haben muss wie Arminius und wie Attila, die ja alle so was wie Austauschstudenten gewesen waren in Rom (historisch belegt), hab ich Hermann meine fast 900 Manuskript-Seiten "Nibelungenchronik" zu lesen gegeben. Er fand  noch etwa 50 kleinere Latein-Fehler, also rund einen pro 18 Seiten.

Ärgert sich stets über schlechtes Latein, wenn etwa die FAZ täglich die Zeile  In medias res druckt, was in elegantem Latein Medias in res heißen müsste.

Früh war klar, am Hof zu Worms konnte König Gunther weder Keltisch noch Latein. Krimhild aber und ihr Lieblingsbruder Giselher - und leider auch Hagen von Tronje - die dagegen, die kannten sich aus im römischen Sprechen und Machtpokern. Dann aber auch der Gast aus Xanten. Und das kostete ihn - - - aber das zu erzählen, das benötigt 900 Seiten .




UNTERGANG? - Heute, am 12.12.12, hätte Weltuntergang sein müssen, laut Maja-Kalender. Ich aber wohne auch an diesem Tag so wie seit nun gut 15 Jahren zauberhaft schön, wie noch nie in meinem Leben. In einer Turmwohnung, mit drei Balkonen, mit Blicken nach allen Himmelsrichtungen. Freilich auch mit fast freiem Blick aufs Drachenfeuer, Richtung Fessenheim.




Im Norden zeigt sich mir die Stadt rund um ihr Münster



Im Osten "das Vauban und der Schwarzwald"


Im Süden der spezielle Schönberg (oben). Ein "Zeugenberg" (siehe "Salamander"), ein Bergbau-Berg.  Auf diesem Bild  noch ohne Schwertschnabelkolibris. Nur deren Zungen wären lang genug für die Trompetenblumenblüten


Dann wieder Abendtheater im Westen. Wolkenwerk. Sonnenuntergangspracht über Vogesen und Kaiserstuhl  - und überm Atomkraftwerk Fessenheim



"Fessenheim", meine Protestnovelle war im Frühjahr 2013 endlich real.

Und begegnete kuriosen Leseschwächen. Die Literaturredaktion des Freiburger Blatts fand im Text, ich hätte Lortzing "hineingemogelt". Ich staune und sammele nun auf den 157 Seiten alle darin lesbaren Namen von historischen, mythologischen oder von sonst wirklichen oder wirksamen Personen im Buch "Fessenheim":

Orion Mephisto Helena Undine Paracelsus Imperia Erasmus von Rotterdam Kopernikus Jan Hus Martin Luther Immanuel Kant Johann Peter Hebel Johann Wolfgang von Goethe Friedrich Schiller Brüder Grimm Heinrich von Kleist Adalbert Stifter Heinrich Heine Marcel Reich-Ranicki Hellmuth Karasek Wolfgang Döblin Alfred Döblin Ingeborg Drewitz 0tto Jägersberg Christoph Meckel Sébastien Le Prestre de Vauban Nicolas Sarkozy François Hollande Steffen Seibert Angela Merkel Carl Schurz Andreas Dilger Adrienne Goehler Friedrich Krupp Martin Heidegger Wolfgang Rihm Ludwig van Beethoven Robert Stolz Wolfgang Amadeus Mozart Richard Wagner Helmut Lachenmann Bernd Alois Zimmermann Django Reinhard Jacob Burckhardt Rosa Luxemburg Robert Altman Sophia Loren Marcello Mastroianni Orson Welles.

Der Name Lortzing kommt im Buch "Fessenheim" nicht vor. Im Text "Fessenheim" sind die wichtigsten und entscheidenden Figuren Erasmus von Rotterdam, Johann Peter Hebel und Rosa Luxemburg. - Blieb unbemerk von Freiburgs Blatt.




Überschriften bastelt die Redaktion, siehe links




 Mal was Positives? Laut Altkanzler Schmidt sollte, wer Visionen hat, zum Arzt gehen. Aber die Realitäten, jetzt, 2013, sehen finster aus, in Syrien, Irak oder Ägypten erschlagen sich die Völker, die Stämme, die Religionen.Sunniten die Schiiten und immer auch umgekehrt. Die Weltmächte nutzen das zu neuem Machtgewinn.

Aber Geduld, mahnt Theologe Hans Küng, auch Europa habe Jahrhunderte benötigt, um heraus zu kommen aus der Lähmung religiöser und ideologischer Machtkämpfe.

Recht hat er, der "Welt-Ethiker". Was Buchdruck und freies Theater in Jahrhunderten für die Emanzipation leisteten, das müsste und könnte nun auch das Internet schaffen - willkommen ist "DigItaliens" totale Öffnung aller Grenzen und Informationen - für alle. Unter der Bedingung der Menschen-Rechte. Willkommen "Vernunftglut"!


Verleger Feltrinelli - - -                                                                                                                                                                                   Foto-Copyright Anabas



MOND. Nun sind nach Amerikanern und Russen auch Chinesen auf dem Mond. Also erst mal nur einige ihrer Maschinen. Heute früh um 7 Uhr 35, da stand er noch rund über der  Endhaltestelle unserer Stadtbahn:
















- und versank dann im Dunst über den Vogesen




NAMENSKUNDE

Zum Jahreswechsel stets diese "wahrsagenden" Voraus- und Rückblicke.

Plötzlich wurde mir's bedenklich. Ich heiße ja schon so, hab ja einen Namen, der mich und andere warnen müsste. "Lodemann"? Das kommt vom Lodern. Das schießt oft viel zu rasch empor. Loden - Gewächs im Unterholz heißt so - die haben buchstäblich zu tun mit Lohe (Wald) und loderndem Feuer. Auch mit "Leuten" und mit Pro-"leten". Mit allem was sich rasch oder maßlos vermehrt.  Schon der Vater war allzu rasch begeisterbar, siehe sein Buch "Der große Irrtum".


Dreikönig, 6.1.2014. - Trotz allem sei und bleibe der Mensch ein "alter Hoffer", hat der alte Theaterdirektor in Weimar gewusst. Und so hoffe nun doch auch ich wieder. Auf Antworten. Zum Beispiel auf Reaktionen auf das, was an einige Theater ging.



17. März 2014. - In der Nacht zum 18. März erkletterten Green-Peace-Leute dort unten hinten am Rhein (in 18 km Entfernung von der Stelle, an der ich dies Foto machte) die maroden Kühltürme des Atomkraftwerks Fessenheim und plakatierten, was seit gut einem Jahr Fazit und Botschaft meiner Novelle "Fessenheim" ist: RISIKO FÜR EUROPA.

Die Novelle geht dann allerdings noch weiter, "für die Welt". Wer genau hinschaut, sieht auf folgendem Foto, aufgenommen am Abend danach, am 18. März also, oben in der dunkelroten Wolke, einen Hubschrauber. Auch von der deutschen Seite her wurde die Tat beobachtet -












Kürzlich luden mich freundliche Stuttgarter in ihren sonnigen "Rosengarten", wollten mir zeigen, wie zauberhaft vorläufig noch aussieht, was von nun an für den untauglichen Haupt- und Schiefbahnhof umgewühlt wird. Und las ihnen dann vor, vor diesen Säulen wie aus "Fessenheim" , damit sie einsehen konnten, wie sich Hirnrisse nicht nur in der Landeshauptstadt ereignen, sondern auch im Badischen .

Daraufhin kam eine weitere Einladung, nämlich eine doppelte, eine in und eine VOR das Stuttgarter Rathaus - - -


17. März 2014. - RATHAUSREDE.

Und wie es Zufälle immer wieder wollen, kam es im vollen Stuttgarter Rathaus zu einer neuen Erfahrung. Vor dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt und vor dem Finanzminster der Landesregierung versuchte ich, den alten grimmig gewitzten Schwaben Thaddäus Troll in den zurückzuverwandeln, der er in Wahrheit war, nämlich vom willkommenen Lustigmacher Stuttgarts in einen listigen Polit-Erzähler der Deutschen, in einen fast Letzten der litérature engagée .

In einer Festrede zu Trolls hundertstem Geburtstag. Im Rathaus, vor mir, in Reihe Eins, OB und Finanzminister. Wortlaut siehe "Gegen Drachen".


Wiederholt Szenen-Beifall, anschließend  im Saal dankende Umarmungen all der Streiter gegen den Irrsinn des Milliarden teueren und nachweislich lebensgefährlichen Schiefbahnhofs. Umarmungen oft in Tränen, auch von Eleonore, die Jahre lang Sekretärin des Troll war, auch von den Troll-Töchtern und von dem, der die Uaufführung von Trolls "Entaklemmer" in Regie hatte - während in derselben Nacht drüben, zwischen Freiburg und Mulhouse, die Aktivisten die Atom-Türme erkletterten.

 


FREIES REDEN

Beim freien Reden, zumal vor vielen Leuten, verheddere ich mich, weil ich eigentlich drei Dinge gleichzeitig sagen müsste, genau genommen noch viel mehr. Und beginne drei oder noch mehr Mitteilunggsversuche gleichzeitig, und das schafft man in keiner Grammatik. So was funktioniert nur in Opern. Und nur in guten.

Nur Musik kann das. Gleichzeitigkeit konträrer Gedanken und Gefühle. Das ist das Tolle an mehrstimmigen Gesängen. Opern, auch gute komische Opern können das, ausgerechnet das Buffo-Fach schafft das mit wunderbaren Resultaten. Da kann geträumt und gleichzeitig intrigiert werden. Da wird in den selben Sekunden für und wider argumentiert, kann sowohl Empörung tönen wie Begeisterung, zum gleichen Grund-Bass. Oper ist eine zeitlose Errungenschaft.

Die funktioniert, wenn sie gut ist, wie unser Hirn. Das schon längst streiken müsste angesichts der nun sichtbar wie hörbar global total vernetzten Welt.


SCHWARZ-ROT-GOLD - inzwischen ganz klar eine Erfindung des Fußballbetriebs.

Hier sieht man aber links (1) das "Reichswappen" des Hohen Mittelalters, abgebildet in der Großen Heidelberger Liederhandschrift, geschrieben und gemalt um 1300.

Und rechts (2), das ist das Wappen von Kaiser Otto IV., der regierte um 1200.

Und schließlich ist da rechts (3) das Wappen von König Siegmund, um 1400.

Da ließen sich zahllose ähnliche Beispiele bringen, nicht nur für Fürsten, auch sehr viele alte und älteste Bürger- und Städte-Wappen haben ebenfalls das dominante Schwarz, Rot und Gold, die Farben, die noch im 19. Jahrhundert als "altdeutsch" galten, etwa die Stadtwappen von Aachen, Dortmund, Duisburg, Heilbronn, Lübeck, Nürnberg -

Die Pointe dieser Farbengeschichte ist, dass die Kaiser und Könige bei den Deutschen stets gute Gründe witterten, mit Leuten aus den Städten zu kooperieren. Auf den "Reichstagen" erwies sich das immer wieder als hilfreich gegen den Starr- und Eigensinn von Sachsen oder Bayern und anderen. Da waren sie willkommen, die Helfer aus den "freien" Reichstädten - deren Denken manchmal fast  früh- oder vordemokratisch wirkt, ihr Denken ans Gemeinwohl, an Almenden, was vorauswies aufs Denken von 1848 und noch bis hinein ins Grundgesetz von 1949.


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August - September 2014:   

TÜRKEI  -  IM BUS


Eigentlich hatte ich gehofft, ganz ohne Bus-Reisen auskommen zu können, aber nun hat es mich doch noch erwischt. Und es war traumhaft üppig und angenehm.










Zu danken ist das dem Können und Charme dieses Mannes, hier beim Tee-Kauf in Ost-Anatolien. Für 19 Fahrgäste war er drei Wochen lang der Fahrer Hans-Peter. Begeistert begeisternder Eigentümer des Freiburger AVANTI-BUS-Service. Seit 35 Jahren unterwegs, in Weltreisen, im Bus.

Koch, Neugieriger, Genießer, ein Türkei- und Europa-Kenner und -Liebhaber.


 

Auf einer Terrasse hoch über Istanbuls Meeresarm "Goldenes Horn"

Wo der resolute Stadtführer dem Hans-Peter alles noch mal genau erklärt. 




Silberblauer Blick quer hinweg über den Gewölbe-Wald im antiken Zentrum der riesigen Stadt, hinüber zum neuesten zwölfstöckigen Traumschiff auf dem Bosporus.


Nach mehreren Tagen Byzanz/Kostantinopel/Istanbul raus aus der MegaCity. 100 km lang nichts als Hochhäuser, 20 Millionen Bewohner. Mit Lust ostwärts, auf perfekten Autobahnen, die es so vor fast 30 Jahren noch nicht gab, als von hier aus "Die Bagdadbahn" zu filmen war.

Seit Mutti Merkel sie in christlich-sozialer Strenge nicht nach Europa hineinließ, können die derzeit hier Regierenden auch ohne Europas Grundrechtsdenken fast unbehindert zuschlagen.


Für Hans-Peters roten Bus wird sich sofort interessiert,  auch im anatolischen Osten, in Amasia.

Der Bus gibt sich ein bisschen so wie einst des tapferen Schneiderleins Gürtel: "Sieben auf EINEN Streich" !


Und dann hinab in die Schluchten dieses Landes aus Erdbeben und Erosion, hinunter in östlichstes Ost-Anatolien





Doch auch hier kennt der Avanti-Mann verborgene Schätze, hier wartet ein "Welt-Erbe der Unesco"




mit ornamentalen Portalen, die als einzigartig gelten



Unweit vom Welt-Kultur-Erbe (einem Krankenhaus mit Moschee und Koranschule)

bot die Wirklichkeit diese  Bildmontage - 

man weiß, Atatürk wollte die "Öffnung nach Westen" - So?





Wirtschaftswunder umgibt auch in Sivas Altes und Ältestes:



  mit leibhaftigem Türken-Mond :

Bei Ürgüp hinunter ins heiße kapadokische "Rosental", was ich in großer Ruhe von weit oben beobachte  - und fotographiere -


nämlich von einem Sofa aus:













In einer frühchristlichen Felsenhöhle dieser Prediger, auch ihm haben Bilderfeinde das Gesicht zerstört, aber nicht ganz seine Finger, diese sorgfältig gesprächigen Finger - 



Oben sieht man die Trümmer, die in Ürgüp von einer Disko übrig blieben - junge Leute hatten in den Felsen getanzt










Wieder westwärts, über heiße Straßen in vulkanischem Gestein, durchs riesige "Klein"-Asien. Das wir Deutschen zu gern als Kolonie genutzt hätten - siehe "Bagdadbahn" (SWF 1986). - Immer mal wieder vorbei an Karawansereien, im unteren Bild hinten rechts: 
































Unten zwei an der Tankstelle. Auch diese beiden wollen Diesel, wie unser roter Bus. Ihr Gefährt knurrte wie ein Rasenmäher, mit spuckendem Gezisch














Auch in Konya waren Szenen für meinen Film "Bagdadbahn" zu drehen gewesen, das Mevlana-Grab und Kloster ist inzwischen Pilgerziel. Nicht allzu weit von hier schlachten nun "religiöse" Verbrecherbanden öffentlich Menschen. Vom religiösen Liebesmystiker wäre hier zu lesen gewesen von Toleranz, religiös wie menschenrechtlich. Mevlana im 13.Jahrhundert:

"Links und rechts von mir hat die Trennung Fallen gestellt ...

Du Mensch, ob Du ein Christ bist oder ein Muselmane,

ein Jude oder ein Brahmane - unsere Tür ist offen für alle."


Grenzen als Trennungen - als Fallen -
  

Über einem Vorort von Ürgüp ein ungeheurer vulkanischer Tuff-Kopf. Bedrohliche Augenhöhlen. Hässlich gefräßige Schnauze. Menschen wohn(t)en darin. Hinten  3000 m hoch ein schneebedeckter Vulkan. Der hat den Tuff vor Millionen Jahren von dort hierher geschleudert. 


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OKTOBER/NOVEMBER  2014

Ein Haus retten. Hinter den Buchstaben der "Initiativkreis" zum Erhalt des Reinhold-Schneider-Hauses in Freiburg             









Mitten im Aufklärungsjahrhundert hat ab 1770 ein Fürst im Schwarzwald Erleuchtung stiften wollen, in Form eines klassischen Tempels - und hat dazu den größten Kuppelbau nördlich der Alpen errichten lassen.

Zwischen rundherum lichtvoll großen Fenstern ein großer blendend weißer Innenraum - hier just hinter der Stelle, an der es beim Fotografieren unfreiwillig blitzte, mitten im silva nigra.

Seit mehr als 200 Jahren ist der Bau nun zu bewundern, goetheanisch freimaurerisch, in dem kleinen Ort Sankt Blasien - von Freiburg aus nach einer Stunde Bahnfahrt durch den berühmten Black Forest, ohne  Umgesteigerei erreichbar mit der "Höllentalbahn", die ab Titisee "Drei-Seen-Bahn" heißt, weil sie dann Titisee und Aha-See und Schluchsee passiert .




Blick zurück - mit "Lichtbildern" aus den Karpathen, vom Gipfel herab auf "Hermannstadt" oder auf "SIBIU", in der Mitte Rumäniens:

 

Und mich umwarben immer drei zugleich? auch in den Unis in Ankara und in Istanbul?

Und nach Film und Vortrag bekam jeder was zu trinken und zu essen und war Zeit für Blicke, hinüber, vorbei an Mutlu -

Christus-Bilder in Rumänien teilen seit Barockzeiten gern mit, dass Leute, die Jesus folterten, dunkel getönte Haut hatten

Mit knapp 50 war dem Hellgetönten klar, nach den übel vielen Krankheiten seines bisherigen Lebens will er so alt wie möglich werden



und spielt lieber Geige!  



und zwar sofort !!